Notenbuch

— Cantate pour Florent

Bindung

Fadenheftung mit offenem Rücken

Format

240 mm × 340 mm

Papier

Metapher extrarough warmwhite 120 g/m2

Schriften

Goudy Oldstyle, Goudy Sans

Umfang

108 Seiten

Die »Cantate pour Florent« ist eine von Raimund Fleiter komponierte säkulare Trauerkantate. Raimund Fleiter war Zeuge einer bewegenden Zeremonie, die den Tod eines jungen Mannes beklagte. Diese Zeremonie brachte alle Emotionen zur Sprache: Von der Klage der Verwandten über den Verlust des Angehörigen, der Wut der Freunde bis zu der unendlichen Trauer der Geliebten ... Idee Raimund Fleiters war daraufhin, Florent musikalisch zu gedenken und dabei dieses Gefühl der Verbundenheit von den Hinterbliebenen zu bewahren. Er vertonte zunächst zwei Texte, die bei der Trauerfeier gesprochen wurden, sowie ein Gedicht, das später zu der Beisetzung verfasst worden war. Den entscheidenden Impuls für die inhaltliche Struktur des Werks erhielt Raimund Fleiter durch das Gedicht »Tu voleras« – Du wirst fliegen, welches für ihn eine Umschreibung von Freiheit enthält. Der Begriff der Freiheit bildet nunmehr den übergeordneten Gedanken der Kantate. Die Idee vom »Fliegen« als Metapher für »Freiheit« greift Raimund Fleiter bei zwei Adaptionen aus dem Dädalus-Mythos auf; im ersten Text die Euphorie bei der Aussicht, sich tatsächlich Flügel wachsen zu lassen und im Zweiten die Freiheit, sich von einem Tyrannen zu befreien.

 

Dieses Notenbuch ist gedacht als Arbeitsbuch für einen Musiker, aber auch als ein bibliophiles Objekt. 
Bewusst wurden ein offener Buchrücken und ein starker Karton als Einband gewählt, damit das Notenbuch einen festen Stand und ein gutes Aufschlagverhalten beim Bespielen erhält. Das Format mit 240 mm × 340 mm wurde üppig gewählt,  um die Noten in einer guten Größe und Lesbarkeit für den Pianisten darzustellen. 
Die Gedichte, verfasst auf deutsch und französisch, werden besonders exponiert, indem sie auf kürzere Seiten zwischen die einzelnen Partituren gesetzt werden. Je nach Atmosphäre werden die Texte des jeweiligen Stücks in verschiedene Layouts gebracht und mit Bildern passend zu diesen Stimmungen kombiniert. Dazu dienen Bildausschnitte des freischaffenden Künstlers Mathias Schubert aus Dortmund, der zuvor schon mit Raimund Fleiter einige Projekte realisierte. Seine Bilder besitzen sowohl sanfte und leichte, aber auch kräftige sowie expressive Elemente. Diese Elemente erschienen passend, um die jeweiligen Atmosphären vermitteln zu können.

 
Die Typographie fiel zum einen auf die »Goudy Old Style« (1908–1915) von Frederic W. Goudy. Sie wirkt leicht und fließend aufgrund ihrer Abstriche und Serifen. Vor allem die diamantförmigen Punkte auf den Kleinbuchstaben i und j, die geschwungen-abgerundeten Horizontallinien bei den Großbuchstaben E und L sowie die nach oben zeigende Ohrform auf dem kleinen g machen sie außergewöhnlich und leicht. 
Als Kontrast dazu wurde zum anderen eine Sans ausgewählt, die dem statischen Formprinzip entspringt. Da die Kantate aus zwei Adaptionen des Dädalus-Ikarus-Mythos besteht, fiel die Wahl für die Fließtexte auf die Schrift »Goudy Sans« (1929), die ebenfalls von Frederic W. Goudy entworfen wurde. Er wurde beim Gestalten dieser Schrift vom griechischen Alphabet beeinflusst und hat daher dekorative sowie organische Strukturen mit eingebracht. Diese Schrift findet vor allem Einsatz im Pro- und Epilog, wo deutsche und französische Texte nebeneinander stehen. Sie werden in unterschiedlichen breiten Spalten gesetzt und farblich zur besseren Unterscheidung (taubenblau und schwarz) voneinander abgetrennt. 
 

Entstehungsprozess
& Buchbindung

Besonders bedanken möchte ich mich bei Mathias Schubert für seine Einwilligung, Ausschnitte seiner Bilder verwenden zu dürfen und bei meinem langjährigen Klavierlehrer und Komponisten dieser Kantate für seine Liebe zum Detail, der Offenheit seinerseits sowie zu der außergewöhnlichen Gestaltung und der bedingungslosen Herzlichkeit.